GEDANKEN ZUR NUMISMATIK
In den letzten beiden Jahrhunderten v.Chr. begannen die Kelten im Westen (Gallien, Britannien) und Osten (Donauraum) eine eigene Münzprägung und gestalteten die klassischen Vorbilder phantasievoll um.
Rom und sein mittelitalisches Umfeld entwickelten im 4. Jahrhundert v.Chr. ein auf gegossenen Kupferstücken aufgebautes Münzsystem. Erst nach direktem Kontakt mit den süditalischen Griechenstädten und den Auseinandersetzungen der punischen Kriege im 3. Jahrhundert v.Chr. wird zur Ausprägung von Silber-, Bronzeund Goldmünzen übergegangen.
Man hat die Prägeserien der römischen Republik ein Bilderbuch der römischen Geschichte genannt: der Mythos der Stadtgründung, Ereignisse aus der Geschichte Roms begegnen uns hier ebenso wie realistische Portraits der Imperatoren aus der Zeit der Bürgerkriege.
Die Münzen der römischen Kaiserzeit faszinieren die meisten Sammler durch die Bildnisse der Kaiser und ihrer Frauen. Aber auch die Rückseiten eröffnen reizvolle Sammelgebiete: sie geben uns Aufschlüsse über historische Ereignisse, zeugen von kaiserlicher Propaganda oder überliefern uns Bauwerke und Denkmäler. Die Münzen der späten römischen Kaiserzeit ab Diokletian lassen die individuellen Züge im Herrscherbild zurücktreten.